Es war eine grandiose Woche der Abfallvermeidung 2025!
All die großartigen Ideen und Aktionen zur Vermeidung von Elektroschrott, ob Repaircafés, Tauschparties, Challenges und Workshops – das macht unzählige Kilo E-Schrott, die in Gemeinschaft mit viel Einsatz und mindestens so viel Spaß gespart wurden.
Allen Akteurinnen und Akteuren auf diesem Wege einen herzlichen Dank: Fürs Mitmachen, Mitreißen, fürs Mit- und Weiterdenken und Ermöglichen, für die Zeit und Energie, für all die Emails und Posts, fürs Reden, Chatten, für die Lust am „einfach Machen“!
Es hat sich gelohnt, denn auf der Aktionskarte der Europäischen Woche für Abfallvermeidung für Deutschland waren in diesem Jahr kaum noch weiße Flecken zu sehen: Rund 1.000 Aktionen von Kommunen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und engagierten Bürger*innen haben zum Thema „Reparieren statt wegwerfen – Elektroschrott vermeiden“ ein starkes Zeichen für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft gesetzt – und gezeigt, dass jede*r einen Beitrag leisten kann: Denn jährlich fallen laut Bundesumweltministerium in Deutschland rund 880.000 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte an, in einem durchschnittlichen EU-Haushalt lagern etwa 5 Kilogramm ungenutzte Altgeräte pro Person – ein enormes Potenzial für Reparatur und Recycling. Elektroschrott gehört weltweit zu den am schnellsten wachsenden Abfallströmen.
Bundesumweltminister Carsten Schneider bedankte sich in seinem Grußwort bei den Akteurinnen und Akteuren für ihren wichtigen Einsatz, denn der digitale Wandel mache rasante technische Fortschritte – mit der Schattenseite, dass Smartphones, Tablets, Notebooks oder Haushaltsgeräte häufig durch neue Geräte ersetzt würden. Es sei gut, dass die Europäische Woche der Abfallvermeidung dieses Thema aufgegriffen habe.
Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, sagte in seinem Grußwort: „Falsch entsorgter Elektroschrott, aber auch gehortete Geräte, führen dazu, dass uns Rohstoffe für die Kreislaufwirtschaft verloren gehen oder ungenutzt auf Dachböden und in Schreibtischschubladen schlummern. Ein wichtiger Hebel zur Verlängerung der Nutzungsdauer ist die Reparatur. Eine Reparatur kann aber nur gelingen, wenn die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.“
Uwe Feige, VKU-Vizepräsident und Geschäftsführer des Kommunalservice Jena (KS Jena): „Die enorme Beteiligung zeigt, wie groß das Interesse an praktischen Lösungen für Ressourcenschutz ist. Reparieren statt wegwerfen ist nicht nur ein Motto, sondern eine Haltung, die wir in Kommunen und Unternehmen leben müssen. Jede reparierte Kaffeemaschine, jedes weitergenutzte Smartphone ist ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.“
Auftaktveranstaltung: Ein starkes Signal für Kreislaufwirtschaft
Der offizielle Startschuss fiel am 24. November 2025 in einer digitalen Auftaktveranstaltung mit über 350 Teilnehmenden – knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr und damit ein neuer Rekord!
Die Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung finden Sie hier: Auftaktveranstaltung zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) 2025
Die Highlights darin:
- Eröffnung durch Carsten Schneider (BMUKN) und Prof. Dirk Messner (Umweltbundesamt)
- Diskussionen zu Reparatur, Recycling und unsichtbarem Elektroschrott
- Rückblick auf 20 Jahre ElektroG
- Praxisbeispiele: Selbstreparatur-App iFixit und Besuch im Gebrauchtwarenkaufhaus ZAK Kempten
In Niedersachsen fand bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum bereits am 21.11. ein Auftakt statt – die niedersächsische Europaministerin Melanie Walter hat dort gemeinsam mit dem VKU und lokalen Repair-Cafés ein starkes Zeichen gesetzt für:
– Bewussten Umgang mit Elektrogeräten
– Reparieren statt Neukaufen
– Ressourcen und Geldbeutel schonen
Mehr Infos & zu den Aktionen: wochederabfallvermeidung.de
Podcast-Gespräch: Gemeinsam gegen Elektroschrott
Im Podcast-Gespräch zwischen Ministerin Melanie Walter und dem Schülersprecher der Oberschule Bassum, Bejtullah Haziri, wurden konkrete Lösungsansätze gegen die wachsende Menge an Elektroschrott diskutiert, von Fragen zu den politischen Maßnahmen der Landesregierung bis hin zur Rolle der lokalen Repair-Cafés. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie Reparatur und Wiederverwendung stärker in den Alltag junger Menschen integriert werden können und welche Chancen sich daraus für Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit ergeben.
Die EWAV – eine europäische Bewegung
Die EWAV wurde 2008 auf Initiative der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und wird seit 2014 vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in Deutschland koordiniert. Unterstützt wird die Kampagne vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN), fachlicher Ansprechpartner ist das Umweltbundesamt (UBA). Ziel ist es, das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu schärfen und Wege aus der Wegwerfgesellschaft aufzuzeigen.